UV/Vis Spektroskopie:
Manche organischen Verbindungen sind farbig. Ihre
Moleküle absorbieren sichtbares Licht. Durch die Energie der absorbierten
Strahlung werden die Moleküle angeregt. Dabei werden die Elektronen
auf ein energetisch höheres Niveau angehoben. Bei der Betrachtung
der Molekülstruktur farbiger organischer Verbindungen wie Chlorophyll,
Carotin oder Indigo fällt auf, daß diese Moleküle ein ausgedehntes
System delokalisierter Pi-Elektronen besitzen. Diese Elektronen sind nicht
fest gebunden und können daher leicht angeregt werden. Dazu genügt
bereits die Energie des sichtbaren Lichts. Im Gegensatz zu den Absorptionsspektren
von Atomen erhält man bei Molekülen keine Linienspektren, sondern
Bandenspektren. Neben der Anregung von Elektronen kommt es auch zur Anregung
von Schwingungen und Rotationen des Moleküls.
Die meisten organischen Verbindungen sind farblos.
Die Energie des sichtbaren Lichtes reicht nicht aus, um ihre Elektronen
anzuregen. Mit energiereicherer UV-Strahlung ist eine Anregung allerdings
möglich. Besonders hoch ist die Anregungsenergie für sigma-Elektronen.
So absorbieren gesättigte Kohlenwasserstoffe erst unterhalb einer
Wellenlänge von 140 nm. Das UV-Spektrum von Methan hat zum Beispiel
ein Absorptionsmaximum bei 125 nm. Freie Elektronenpaare und Elektronen
in Mehrfachbindungen sind leichter anzuregen. Im UV-Spektrum des Acetons
beruht das Absorptionsmaximum bei 190 nm auf der Anregung der Pi-Elektronen
der C=O-Zweifachbindung, die Bande bei 280 nm ist bedingt durch die Anregung
der freien Elektronenpaare des Sauerstoff-Atoms.
Die wesentlichen Bauteile eines Spektralphotometers
sind eine Strahlungsquelle, ein Prisma bzw. ein Gittermonochromator und eine Photozelle. Mit Hilfe des
Prismas wird monochromatische Strahlung, also Strahlung einer bestimmten
Wellenlänge, hergestellt. Die Photozelle dient zur Messung der Lichtintensität.
Die Spektralphotometer sind meist Zweistrahlgeräte. Dabei wird
die monochromatische Strahlung in zwei Strahlen zerlegt. Der eine Strahl
wird durch die Probe geführt, der zweite durch eine Vergleichszelle.
Mit lichtempfindlichen Halbleitern als Detektoren wird die Intensität
der Strahlen gemessen. Die Extinktion kann dann in Abhängigkeit von
der Wellenlänge aufgetragen werden.
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