Atomabsorptionsspektroskopie
Ausgangspunkt der Atomabsorptions-Spektroskopie
(AAS) ist das schon lange bekannte Phänomen der Lichtabsorption. Bei
der Gewinnung von Metallen benutzte man schon sehr lange Flammenfärbungen,
um Aussagen über die Bestandteile von Erzen machen zu können.
Bereits um 1550 beschrieben AGRICOLA und PARACELSUS diesen Anwendungsbereich.
KIRCHHOFF und BUNSEN konnten 1859 die sogenannten
FRAUENHOFERschen Linien als Absorptionsphänomene erklären. Diese
dunklen Linien im kontinuierlichen Spektrum des Sonnenlichts entstehen,
wenn bestimmte Wellenlängen des Sonnenlichts von den Atomen in der
Sonnenkorona absorbiert werden. So ließ sich die Zusammensetzung
der Sonnenkorona ermitteln. Ausgehend von dieser Erkenntnis entwickelte
sich die Spektralanalyse, die auch bei sehr geringen Substanzmengen hohe
Genauigkeit erreicht. Die Spektralanalyse wurde zur weitaus leistungsfähigsten
Untersuchungsmethode in der Atom- und Astrophysik.
Bei der Atomabsorptions-Spektroskopie und verwandten
Methoden wird die zu untersuchende Probe durch Energiezufuhr verdampft. Dabei
entstehen einzelne Atome der Probenbestandteile. Bei der Flammenemissionsspektroskopie (FES)
wird ein Teil dieser Atome dabei in angeregte Zustande gebracht. Beim Übergang dieser energiereichen
Atome in den Grundzustand wird Strahlung ausgesandt. Sie ist für jedes
Element charakteristisch und kann quantitativ mit einem Detektor bestimmt werden.
Die Atomabsorptions-Spektroskopie (AAS) beruht aus der Tatsache, dass Atome die selbe Wellenlänge die sie emittieren (vgl. FES)
auch bei der Anregung von Atomen vom Grund- in den angeregten Zustand absorbieren. Bestrahlt man die einzelnen Atome mit Licht der entsprechenden Wellenlänge,
kann man eine Schwächung der der eingestrahlten Lichtintensität aufgrund von Absorption feststellen.
Befinden sich etwa Quecksilber-Atome in der Probe, so
ist durch die Einstrahlung von Licht einer Quecksilber-Dampflampe ihre
Konzentration bestimmbar. Man mißt die Schwächung der Intensität
des eingestrahlten Lichts bei einer geeigneten Wellenlänge.

Aus dem immer wichtiger werdenden Bereich der
Umweltanalytik ist die AAS nicht mehr wegzudenken. Die im Handel befindlichen
Geräte ermöglichen eine rasche und sehr genaue Bestimmung vieler Elemente,
zum Teil in Gehalten unter 0,01 ppm (1 ppm = 1 part per million). Diese
Geräte sind daher besonders zur Spurenanalyse geeignet.
Besonders verbreitet und vom Gesetzgeber vorgeschrieben
ist der Einsatz der AAS in der Lebensmittelüberwachung. Dazu kommen
noch Untersuchungen an Bedarfsgegenständen wie Keramikgeschirr. In
diesen Gegenständen können erhebliche Mengen der giftigen Schwermetalle
Blei und Cadmium vorhanden sein. Die Glasur muß sicherstellen, daß
diese Substanzen nicht auf die Nahrungsmittel übergehen. Ähnliches
gilt für Verpackungsmaterialien im Lebensmittelbereich. Richtlinien
und Verordnungen legen bestimmte Grenzwerte fest. Mit Hilfe standardisierter
Meßverfahren wird kontrolliert, ob diese Grenzwerte eingehalten werden.
|